Perichorese: Der Liebesreigen der göttlichen Dreieinigkeit
Als die Führer der Kirche im dritten und vierten Jahrhundert ihre neuartige Lehre von der Dreieinigkeit Gottes erklären wollten, haben sie sich das bedeutungsvolle Wort pericho resis einfallen lassen. Du brauchst dich von diesem griechischen Wort aber nicht einschüchtern zu lassen. Du musst auch nicht sagen: „Das kommt mit jetzt aber alles sehr Griechisch vor!“, denn unser Wort „Choreographie“, die Kunst der tänzerischen Bewegungen, hilft uns bei der Erklärung. Nun pass auf: Diese griechisch gesinnten Apologeten sagten, dass die drei Personen der Dreieinigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, schon immer zusammen in einem innigen, rhythmischen und fließenden Tanz der Liebe miteinander verbunden waren.
Allerdings schließt das Wort Perichorese mehr ein als Choreographie. Während letzteres die synchronisierte Bewegung des Tanzes zu Inhalt hat, beinhaltet Perichorese die „gegenseitige Innewohnung oder Durchdringung“. Hilarius, der Bischof von Poitiers (310 – 367 n.Chr.), schreibt in seinem Werk De Trinitate (3. Buch, 1. Kapitel), dass jede Person der Dreieinigkeit „in einem anderen ist, eben genau so auch außerhalb des anderen sei … selber hinwiederum immer in genau gleicher Weise innerer sei für den, den er in sich hat.“ (Das ist jetzt „eine gewaltige Portion Griechisch“!) Wenn also Perichorese den „dreieinigen Gott“ beinhaltet, dann beschreibt dieses Wort „die ewige Liebesbewegung oder die Liebesgemeinschaft, in der die Dreieinigkeit in sich selbst für immer ist.“ [1] Hier die Aussage eines modernen christlichen Auslegers, der über den Liebesreigen der Dreieinigkeit schreibt:
„Das innere Leben des dreieinigen Gottes … ist nicht durch Egozentrismus charakterisiert, sondern durch eine gegenseitige hingebende Liebe. Wenn wir jemand anderen glücklich machen und ihm dienen, treten wir in eine dynamische Umlaufbahn ein, die diesen Menschen umgibt; wir zentrieren uns auf die Interessen und Wünsche des anderen. Das führt zu einem Tanz, bei dem sich, besonders wenn drei Personen zusammen sind, jede von ihnen um die beiden anderen bewegt. Das ist so; die Bibel sagt es uns. Jede der göttlichen Personen konzentriert sich auf die beiden anderen. Keine verlangt, dass sich die anderen um sie drehen. Jede umkreist die beiden anderen aus freien Stücken und erfüllt sie mit Liebe, Freude und Ehrerbietung. Jede Person der Dreieinigkeit liebt, verehrt, beugt sich und erfreut sich an den anderen. Das schafft einen dynamischen, pulsierenden Tanz der Freude und Liebe.“ [2]
Timothy Keller, der diesen Tanz Gottes beschreibt, ist Pastor einer innerstädtischen Kirche in New York, die sich Redeemer Reformed Church nennt. Keller ist einer der führenden christlichen Ausleger unserer Zeit und ist laut Billy Graham „der Anführer einer Generation von Suchern und Skeptikern bezüglich des Glaubens an Gott“. Seine zahlreichen Bücher und Predigten werden von einer unzählbaren Schar von Verkündigern und Pastoren aller Denomination rund um den Globus verwendet. Zur Unterstützung dieses ewigen Tanzes „der Drei die Gott sind“, zitiert Keller einen anderen Vertreter der Perichorese: „Vater … Sohn … und Heiliger Geist verherrlichen jeweils die anderen … Im Mittelpunkt des Universums ist die hingebende Liebe die dynamische Kraft des trinitarischen Lebens Gottes. Die Personen Gottes verherrlichen einander, sie halten Zwiesprache und beugen sich voreinander … wenn die frühen griechischen Christen von der ‚Perichorese‘ in Gott sprachen, dann meinten sie, dass jede göttliche Person die anderen im Zentrum ihres Wesens beherbergte. In der ständigen Bewegung von Annahme und Akzeptanz umhüllt und umfasst jede Person die beiden anderen.“ [3]
Hast du das freimütige Eingeständnis bemerkt, dass es „die frühen griechischen Christen [waren, die] von der Perichorese in Gott sprachen“? Du wirst solche Äußerungen weder im Vokabular der Christen des 1. Jahrhunderts noch in der Bibel finden. Dieses Eingeständnis sollte uns aufmerksam machen. Mehr darüber später.
Wenn du diese ganze griechische Philosophie nicht verstanden hast, dann mach dir darüber keine Sorgen; immerhin kannst du Sorbas Tanz (Alexis Sorbas) im Hintergrund abspielen lassen und mit dieser lebhaften Begleitung in die griechische Theologie eintauchen! Wie dem auch sei; lass uns weitermachen. Keller zitiert auch den großen C.S. Lewis zur Unterstützung in Sachen des göttlichen Tanzes, der Perichorese in der Gottheit:
„Der Gott des Christentums ist nichts Statisches, nicht einmal eine Person, sondern eine dynamisch pulsierende Kraft, ein Leben, fast so wie ein Theaterspiel, oder, wenn man es nicht für Blasphemie hält, fast so etwas wie ein Tanz … Das Vorbild dieses dreieinigen Leben ist … die gewaltige Quelle der Kraft und Schönheit, die aus der Mitte aller Wirklichkeit hervorsprudelt."[4]
Kein Wunder, dass Keller sich genötigt fühlt, zu sagen, dass diese Lehre „unsere geistigen Schaltkreise überlastet“. Er fordert uns auf, uns über diese „kognitiven Schwierigkeiten“ hier nicht allzu viele Sorgen zu machen, sondern einfach nur zu akzeptieren, dass sich „diese erstaunliche, dynamische Konzeption des dreieinigen Gottes mit ihren tiefgreifenden, wunderbaren, Leben gestaltenden, weltverändernden Auswirkungen dagegen sträubt.“[5]
Keller geht sogar so weit und behauptet, wenn Gott nur ein einpersonales Wesen ist, dann kann es „solange keine Liebe gegeben haben, bis ER andere Wesen geschaffen hat, weil die Liebe etwas ist, das eine Person nur für andere haben kann. Das bedeutet, dass ein einpersonaler Gott zwar Macht, Herrschaft und Größe von Ewigkeit her war, aber nicht Liebe.“ [6]
Keller und seine Kollegen sagen also, dass Gott drei Personen sein muss, weil andernfalls ein Gott, der „nur“ eine Person ist, in sich selbst unvollkommen sein würde:
„Wenn Gott dreieinig ist, dann sind die liebevollen Beziehungen in der Gemeinschaft die ‚große Quelle‘ … in der Mitte aller Wirklichkeit … [wenn Gott] „nur eine Person war, dann kann er nicht von Ewigkeit an Liebe gewesen sein … denn Liebe ist etwas, was zwischen Personen geschieht … [Gott] ist wesentliche, ewige, interpersonelle Liebe. Letztgültige Wirklichkeit ist eine Gemeinschaft von Personen, die einander kennen und lieben … Wenn Jesus sagt, dass du dich im Dienst für andere verlieren musst, um dich zu finden (Mark 8, 35), dann hat er davon gesprochen, was Vater, Sohn und Heiliger Geist in der Ewigkeit getan haben … Nach der Bibel ist diese Welt nicht von einem Gott geschaffen worden, der nur eine Einzelperson oder die Emanation einer unpersönlichen Kraft ist … Wir glauben, dass die Welt von einem Gott gemacht wurde, der eine Gemeinschaft von Personen ist, die sich von Ewigkeiten an geliebt haben.“[7]
Für Trinitarier muss Gott folglich per Definition mehrpersonal sein, eine Gemeinschaft, deren innere Dynamik die gegenseitige Bewegung ist, die durch die gegenseitige Innewohnung bestimmt ist. Für den heutigen Christen, dessen Ohren sich von früher Kindheit an an solches Gerede gewöhnt haben, klingt dies alles angenehm geheimnisvoll und glaubensinspirierend, ja überzeugend.
Nun ja, um ehrlich zu sein: Es gibt in Kellers Argumentation ein ansprechendes Wahrheitselement, denn in unserer menschlichen Erfahrung macht uns nichts unglücklicher als Selbstbezogenheit. Die unglücklichsten Menschen sind diejenigen, die selbstsüchtig und egoistisch sind. Es ist ein geistiges Gesetz, dass derjenige, der seine Aufmerksamkeit auf andere richtet, um diese glücklich zu machen, durch diese Liebestat selbst glücklich gemacht, geadelt, erfüllt und erhoben wird, ganz zu schweigen, von dem Segen, den es der Person bringt, die geliebt wird.
Wenn wir also aus Liebe und für die Liebe in Gemeinschaft geschaffen worden sind, ist es dann nicht einleuchtend, dass GOTT uns geschaffen hat, damit wir uns mit IHM im Liebesreigen vereinigen? Wir sind ganz sicher dazu geschaffen worden, „GOTT zu lieben, von ganzem Herzen, aus ganzer Seele und ganzer Kraft“, und „unseren Nächsten zu lieben, wie uns selbst.“ Wenn wir uns diese Darstellung als Beispiel nehmen, bedeutet dies, dass unser höchstes Ziel und unsere Berufung im Leben ist, uns mit GOTT dem HERRN in diesem Liebesreigen zu vereinigen. Bildhaft gesprochen heißt das, dass du und ich für die Perichorese geschaffen sind! Ein Lieblingsmotto des Apostels Paulus besagt, dass der Christ „in Christus“ ist. Durch die Taufe sind wir „mit Christus gekreuzigt“ und mit ihm in seinem Tod, seinem Begräbnis und seiner Auferweckung vereint. „Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“ (1. Kor 6, 17). Ja, unser Leben „ist verborgen mit dem Christus in GOTT“ (Kol 3, 3). In einem sehr realen Sinne sollen wir unser ganzes Leben damit verbringen, mit GOTT in Kontakt zu kommen. Liebe kann nicht lange alleine existieren. Die Liebe sucht den anderen. Ja, an diesem Thema ist etwas Wahres dran.
Aber das ist weit entfernt von den metaphysischen Spekulationen über eine rhythmische Perichorese in der Gemeinschaft von drei Personen, die Gott sind. Ich möchte darauf hinweisen, dass es in Kellers Aussagen eine ganze Reihe schwerwiegender Fehler gibt. Keller und seine trinitarischen Apologeten bewegen sich außerhalb der biblischen Offenbarung und tappen in der Welt der [griechischen] Phantasien umher, wenn sie von der Perichorese in der Dreieinigkeit sprechen. Ich möchte darauf hinweisen, dass Keller in Wirklichkeit den klaren Aussagen der Schrift widerspricht, wenn er behauptet: „Wenn Gott nur eine Person war, dann kann er nicht von Ewigkeit an liebevoll gewesen sein.“
DIE TRINITARISCHE KANZEL
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie wir uns dieser philosophischen Kanzel nähern können. Wir könnten sie in einem Frontalangriff besteigen. Es wäre ganz leicht, Keller einfach zu fragen: „Bitte zeige uns auch nur einen Vers in der Bibel, sei es Altes Testament oder Neues Testament, der deine Lehre vom Liebesreigen in der Dreieinigkeit bestätigt. Ja bitte, zeige uns nur einen einzigen Vers in der Bibel, in dem steht, dass „Gott ein Wesen ist, das von Ewigkeit an in drei Personen existiert“, dass Gott, „eine mehrpersonale Gemeinschaft“ ist.
Viele als zuverlässig ausgewiesene Theologen räumen ein, dass man das nicht kann. So schreibt zum Beispiel der anerkannte konservative Theologe Benjamin B. Warfield, der zu Kellers Denomination gehört, recht ehrlich:
„Sicherlich können wir nicht umfassend von der Offenbarung der Dreieinigkeitslehre im Alten Testament sprechen. Es ist eine schlichte Tatsache, dass keiner, der sich allein auf die Offenbarung gestützt hat, die im Alten Testament beinhaltet ist, jemals zu der Dreieinigkeitslehre gelangt ist.“ [8]
Der Neutestamentler A.W. Argyle, selbst ein überzeugter Trinitarier, stimmt zu, dass dies auch im Neuen Testament nicht der Fall ist:
„Die vollständig ausgestaltete christliche Lehre, dass Gott drei Personen in einer Gottheit ist, wird nirgendwo im Neuen Testament eindeutig erwähnt.“ [9]
Charles C. Ryrie, Verfasser der Ryrie Studienbibel, gibt freimütig zu, dass es die trinitarischen Formulierungen in den biblischen Schriften nicht gibt:
„Aber viele Lehren, für die es keine Beweistexte gibt, werden von Evangelikalen so akzeptiert, als wären sie in der Schrift klar und deutlich gelehrt. Die Dreieinigkeitslehre ist das beste Beispiel dafür. Gerechterweise muss gesagt werden, dass die Bibel die Dreieinigkeitslehre nicht klar und eindeutig lehrt. Es gibt in der Tat keinen einzigen Beweistext, wenn wir mit Beweistext einen Vers oder einen Abschnitt meinen, der ‚klar‘ aussagt, dass es einen Gott gibt, der in drei Personen existiert.“ [10]
Alle Achtung! Welch ein Eingeständnis: Die Dreieinigkeitslehre ist das beste Beispiel dafür, dass eine Lehre nicht klar und eindeutig in der Bibel gelehrt wird! Ist das kein deutlich wahrnehmbarer Aufruf, die Sache gründlich zu untersuchen? Dann gibt es auch noch das aufschlussreiche Eingeständnis eines anderen:
„Kein verantwortungsbewusster Neutestamentler würde behaupten, dass die Dreieinigkeitslehre von Jesus gelehrt wurde oder von den ersten Christen verkündigt oder von irgendeinem der Verfasser des Neuen Testaments bewusst vertreten wurde.“ [11]
Viele weitere solcher Zitate könnten noch angeführt werden. Aber ich kann nicht widerstehen, ein weiteres von Millard Erickson, dem renommierten Theologieprofessor vom Southwestern Baptist Theological Seminar zu nennen, der in protestantischen Kreisen als einer der besten Ausleger der Dreieinigkeitslehre angesehen ist. Erickson schreibt, dass die Dreieinigkeitslehre
„nirgendwo in der Schrift klar und deutlich gelehrt wird und trotzdem wird sie weithin für eine zentrale Lehre gehalten, die unabdingbar notwendig für den christlichen Glauben ist. In dieser Hinsicht ist sie geradezu ein Gegensatz zu dem, was sonst ein Axiom für die biblische Lehre ist, nämlich, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der biblischen Klarheit und ihrer Bedeutung für den Glauben und das Leben der Kirche gibt.“ [12]
Noch einmal: Ist das Ganze nicht irrsinnig? Es muss für unsere trinitarischen Freunde mit Sicherheit doch befremdlich sein, von eigenen Leuten die Aussage zu hören, dass die Dreieinigkeitslehre nirgendwo in der Bibel klar und deutlich dargelegt wird! Diese Theologen sind zumindest aufrichtig genug, zuzugeben, dass es eine aus „Schlussfolgerungen“ und „Gedankengebäuden“ errichtete Ebene auf einer Ebene aus nicht biblischen Worten und Ausdrücken gibt, die nur in der griechischen Metaphysik zu finden sind, - was sie aber nicht allzu sehr zu stören scheint. Vielleicht tanzt und singt Alexis Sorbas, der Grieche im Hintergrund zu laut und übertönt jedes klare Denken. Es ist schon schwer, auf dem Tanzboden klar zu denken, wenn die Musik laut dröhnt!
Ebenso ist es ein vernichtendes Zeugnis, wenn man realisiert, dass in keinem der später sogenannten „orthodoxen“ Bekenntnisse der frühen Kirchenkonzile auch nur ein einziger Bibelvers zu finden ist. Ich spreche von dem Nicänischen Glaubensbekenntnis von 325 n.Chr., dem Konstantinopolitanischen Bekenntnis von 381 n.Chr. und dem Chalcedonischen Bekenntnis von 451 n.Chr.
Wenn in ihnen kein einziger Bibelvers zitiert wird, so sind sie jedoch angefüllt mit nicht in der Bibel zu findenden griechischen Wörtern, wie „ewig gezeugt” (Wer hat schon einmal von einem anfangslosen Anfang gehört?), „Gott von Gott“, „gezeugt, nicht geschaffen“, „eines Wesens“, „wesensgleich“, „Hypostatischen Union der zwei Naturen“, etc. [13]
Wir sollten uns daran erinnern, dass es in der Bibel rund 11 000 Stellen gibt, die GOTT als Elohim, JHWH, Adonai, Ho Theos bezeichnen, und dass nicht eine dieser Stellen damit einen dreieinigen Gott meint. Kein Vers spricht von „Gott dem Sohn“. Kein einziger Vers spricht von „Gott dem Geist“. Kein Vers sagt: „Gott ist drei Personen in einem Wesen“.
Auch im Neuen Testament ist mit dem 1 300 Mal vorkommenden Wort „Gott“ GOTT, der Vater, gemeint. Keinmal bezieht es sich auf drei Personen. Kein einziges Mal! Aber es gibt Hunderte von Stellen, die sagen, dass GOTT eine einzige Gottheit ist; GOTT ist einpersonal; GOTT ist eine Person. Pause und Zeit zum Nachdenken!
DER UNTERIRDISCHE KANAL
Wir wollen jetzt einen etwas indirekteren Weg zu der Kanzel einschlagen. Lass uns diese philosophische „Festung“ auf einer weniger direkten Route einnehmen. Wir wollen uns daran erinnern, wie David und sein Heer angefochten wurden, als sie vor den Mauern Jerusalems standen. Jerusalem schien eine uneinnehmbare Festung zu sein. Die Jebusiten verspotteten David von ihren mächtig hohen Mauern aus: „Du wirst hier nie hereinkommen. Selbst unsere Blinden und Lahmen werden dich schlagen!“
Unerschrocken spricht David die Herausforderung an, vor der seine Männer stehen: „Wer den Angriff übernimmt und wer zuerst in der Stadt ist, den will ich zum Hauptmann meines Heers befördern.“ Joab war bereits Oberster des Heeres und er wollte diesen Ehrenplatz nicht verlieren. Also handelte er. Aber er kletterte nicht direkt die Mauer hoch. Die Türme der Mauer waren nicht sein erstes Ziel. Joab führte eine Gruppe Männer durch einen geheimen Wasserleitungskanal, den die Jebusiten selbst unter ihren eigenen Maurern hindurch gegraben hatten.
Durch diesen Kanal wurde auf verstecktem Wege frisches Wasser von einer ständig laufenden Quelle in die Stadt hineingeleitet. Die Jebusiten hatten diese Quelle abgedeckt und glaubten, dass kein Feind sie entdecken würde. Sie hatten den Fels unter ihrer eigenen Mauer durchgraben, so dass das Wasser in eine große unterirdische Zisterne fließen konnte. David hatte diesen versteckten Kanal entdeckt. Und jetzt führte Joab seine Männer durch diese Ausschachtung in dem Fels und überraschte die Jebusiten; und so wurde Jerusalem die Hauptstadt Davids (2. Sam 5, 6 f.; 1. Chron 11, 6) [14] Die Jebusiten hatten ihren eigenen Untergang selbst konstruiert.
Wir wollen jetzt die gleiche Strategie ergreifen. Machst du mit? Angesichts der Tatsache, dass die Dreieinigkeitslehre so weitverbreitet und populär ist, angesichts der Tatsache, dass die Dreieinigkeitslehre hoch oben auf den christlichen Kanzeln thront und hinter Wänden, die in den Nebel philosophischer Verschleierungen reichen, die jeden, der damit nicht einverstanden ist, mit dem Ausschluss aus der Kirche bedrohen, wollen wir jetzt einmal nachschauen, ob es da nicht einen Kanal gibt, der in die Festung dieser von Menschen erdachten Spekulationen führt. Bist du überrascht, wenn ich sage, dass es einen solchen Kanal gibt? Dann rate einmal, wer ihn gegraben hat. Ja, genau. Es sind diejenigen, die hinter ihren erdachten unangreifbaren von Menschen gemachten Lehren über den Gott, der drei ist, Schutz und Deckung suchen. Es sind die Trinitarier selbst, die ihre eigenen philosophischen Barrikaden unterminieren. Wir haben bereits ihr offenes Eingeständnis gehört, dass diese Lehre offensichtlich nicht in der Bibel gelehrt wird. Wir wollen jetzt einmal schauen, wohin ihre dogmatischen Thesen logischerweise führen. Keller will, dass wir glauben, dass Gott nicht eine Person sein kann, weil Liebe nach seiner Definition Gemeinschaft voraussetzt. Um einen Tango zu tanzen, braucht es mehr als eine Person! Genau so versucht Millard Erickson zu erklären, dass jede Person der Dreieinigkeit die anderen beiden Personen benötigt, um leben zu können! In ihrem Denkschema kann ein einpersonaler Gott nicht nur nicht lieben, er kann auch nicht alleine existieren. Erickson, dieser führende Vertreter der Dreieinigkeitslehre, macht folgendes erschreckende Geständnis:
„Jede Person der Dreieinigkeit ist für das Leben der Gesamtheit unbedingt erforderlich. Gott kann nicht einfach als Vater oder Sohn oder Heiliger Geist existieren. Er kann auch nicht als Vater und Sohn, als Vater und Geist oder als Sohn und Geist ohne die jeweilige dritte Person in diesen gegebenen Fällen existieren. Und weiter, - keiner von diesen kann existieren, ohne Teil der Dreieinigkeit zu sein … Keiner hat die Kraft allein in sich selbst zu leben. Jeder kann nur als Teil des dreieinigen Gottes leben … es gibt keine Grundlage des Lebens außerhalb diese Verbindung.“ [15]
Jetzt nicht zu schnell darüber hinweggehen! Jede Person der Dreieinigkeit ist für das Leben der anderen erforderlich. Gott der Vater kann nicht aus sich selbst existieren; er ist bezüglich seiner Existenz von der Dreieinigkeit abhängig! Keiner dieser Drei hat die Kraft allein in sich selbst zu leben. Absurd! Ich möchte dieses gleich ausführlicher kommentieren, aber du sollest jetzt einmal überlegen, ob du herausfinden kannst, wo er sich im Folgenden selbst widerspricht. Erickson führt weiter aus:
„Das bedeutet, dass jede Person der Dreieinigkeit für die Gesamtheit wesentlich ist. Darüber hinaus ist jede für die anderen lebensnotwendig. Etwas anderes zu sagen, bedeutet, dass Gott nicht sein und nicht dreieinig sein kann. Die dreieinige Natur Gottes ist für sein ganzes Sein unerlässlich. Er kann nicht als etwas anderes als die Dreieinigkeit existieren. Er kann, ohne dreieinig zu sein, nicht Gott sein und überhaupt nicht sein. Bezüglich ihres Ursprungs gibt es keine auf Dauer angelegte Unterscheidung einer Person von den anderen. Obwohl der Vater der Urheber der Existenz des Sohnes und des Geistes sein kann, sind auch sie wechselseitig die Urheber seiner Existenz und der Existenz des jeweils anderen. Es gibt ein ewiges Gleichmaß aller drei Personen.“ [16]
Was für einen Gott hat Erickson hier nur konstruiert, bei dem jede Person die Ursache der Existenz der jeweils anderen ist? Der GOTT der Bibel ist so nicht entstanden. Außerdem, - welche Art Gott ist der eine, der angeblich „wahrer Gott“ ist, der aber außerhalb der Dreieinigkeit nicht die Kraft der Existenz in sich selbst hat? Seine Aussage: „Gott kann nicht einfach als Vater oder Sohn oder Heiliger Geist existieren“, ist jedoch ein Widerspruch zu der trinitarischen Aussage, dass der Vater wahrer Gott, der Sohn wahrer Gott und der Geist wahrer Gott ist.
Wir können uns jetzt auch die Frage stellen, was das für ein mieser kleiner Gott ist, der nicht aus sich selbst existieren kann? Erickson hat einen Gott empfohlen, der nicht als eine Person aus sich selbst leben kann, auch wenn diese Person „wahrer Gott“ ist. Was soll das Ganze? James R. White, ein anderes trinitarisches „Schwergewicht“, versucht es so zu erklären:
„In dem einen Wesen, das Gott ist, existieren unaufhörlich drei wesensgleiche und gleichewige Wesen, nämlich der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.“ [17]
Wie alle Trinitarier rechtfertigt White seine trinitarische Lehre damit, dass er sich auf die ausgedachte Unterscheidung zwischen „Wesen“ und „Person“ stützt, nach der Gott drei Personen, aber nur ein Wesen ist. Er versucht dieses auf folgende Weise zu erklären:
„Wenn wir von der Dreieinigkeit sprechen, müssen wir realisieren, dass wir über ein Was und drei Wer sprechen. Das eine Was ist das Wesen oder Sein Gottes; die drei Wer sind Vater, Sohn und Geist.“ [18]
Sogar die Rechtschreibeprüfung meines Computers will die Grammatik in dieser Aussage nicht akzeptieren … sie bleibt mit einem kräftigen Rot unterstrichen! Sollen wir wirklich glauben, dass der lebendige GOTT ein „Was“ ist, das drei „Wer“ ist? An anderer Stelle will White, dass du glaubst, dass „Er drei sind und diese drei einer ist!“ Was zu der erschütternden Behauptung führt, dass der GOTT der Bibel fachwissenschaftlich gesehen, ein „es“ ist, statt ein „ER“; ein „was“ statt ein „WER“! [19]
Etwas ist hier katastrophal falsch. Wenn unser Glauben an GOTT erfordert, dass wir alle Regeln einer vernünftigen Kommunikation brechen müssen, dann können wir genauso gut die Bibel, als den ernsthaften Versuch GOTTES, sich uns zu offenbaren, auf den Müll werfen. Der trinitarische Anspruch, monotheistisch zu sein, ist auf dem aus der Philosophie entwickelten Konzept „eines Wesens“ oder „eines Seins“ gegründet, statt auf der „einen Person“, die GOTT ist. Die Juden wussten, dass GOTT eine Person ist. Die Griechen dachten sich Gott als ein unpersönliches „Sein“. Wer hat recht? Aber lassen wir James White fortfahren:
„Der Vater ist nicht 1/3 Gott, der Sohn ist nicht 1/3 Gott, der Geist ist nicht 1/3 Gott. Jeder ist ganz Gott; wesensgleich mit den anderen und das von Ewigkeit an.“
STOPP! Rote Flagge! Hat White das Problem bedacht, das er gerade geschaffen hat? Per Definition muss eine Person, die „ganz“ Gott ist (Whites eigene Bezeichnung), vollständig eigenständig sein, unabhängig von jedem anderen oder von sonst etwas. Und weiter: Wenn wir mit der Definition von „Gott“ nicht Schindluder treiben wollen, muss jeder, der „ganz Gott“ ist, auch alle drei Personen sein, da er anderenfalls nur zu Teilen Gott ist, oder?
White behauptet, dass Gott nicht Gott allein durch den Vater, oder allein durch den Sohn, oder allein durch den Geist ist, sondern erst durch alle drei gemeinsam. [20] Was für einen Gott bastelt man sich da zusammen, wenn man sagt, dass „keiner von diesen existieren kann, ohne Teil einer Dreieinigkeit zu sein“? Dies alles macht deutlich, dass Trinitarier ihre Lehre nicht schlüssig erklären können, was jedoch leicht der Fall wäre, wenn sie Bibelworte verwenden würden, mit denen sie uns sagen würden, wer GOTT ist. Origenes, ein Kirchenvater aus dem 3. Jahrhundert, hat sich selbst verraten, als er in seinen Stromata schrieb:
„Die Ursache vielen Übels liegt in dem Festhalten an dem diesseitigen oder äußeren Teil der Schrift. Die das tun, werden nicht am Reich Gottes teilhaben. Lasst uns deshalb nach dem Geist und dem wesentlichen Teil des Wortes suchen, der verborgen und geheimnisvoll ist … Die Schriften haben nur wenig Wert für diejenigen, die sie so verstehen, wie sie geschrieben sind.“ [21]
Und genau das ist der unterirdische Kanal: Lese die Schriften nicht so „wie sie geschrieben sind“, sonst wirst du nicht in das Königreich des Himmels hineinkommen. Suche dir deine eigenen „verborgenen und geheimnisvollen“ Bedeutungen heraus. Eine gesunde Exegese ist nicht notwendig. Überlasse alles, was in der Sprache der Schrift nicht offenbart ist, der „geheimnisvollen Kanzel“. Ist das alles nicht eine auf Fantasie beruhende große Irreführung? Kann man mit dieser Methode nicht jede fantasiegeschwängerte Vorstellung weiterempfehlen? Wie ist es mit einem Liebesreigen in der göttlichen Gemeinschaft? Warum nicht behaupten, dass Gott der Vater, nicht ohne die Dreieinigkeit existieren kann? Warum nicht glauben, dass man „drei wer in einem was“ anbeten kann oder dass man Ihn (oder ist es Sie?) als „Er, der sind“ oder „Sie, der ist“ ansprechen kann? Jeder, der solche Dinge glaubt, ist auch für jede andere Geschichte offen.
Wir sehen also, dass genau so, wie die Jebusiten ihre vermeintliche Uneinnehmbarkeit selbst untergraben haben, indem sie einen Kanal unterhalb ihrer eigenen Stadtmauern hindurch bauten, auch die Trinitarier durch ihre eigenen Eingeständnisse zum Einreißen ihrer philosophisch geprägten Kanzel beitragen. Es ist so, wie Jesus es mit weisen Worten prägnant gesagt hat: „Ein Haus, in dem Uneinigkeit herrscht, hat keinen Bestand“ (Luk 11, 17).
Als der jüdische Schriftgelehrte Jesus fragte, was das wichtigste Gebot von allen ist, bekräftigte Jesus das einpersonale monotheistische Glaubensbekenntnis von Mose: „Höre, Israel: Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR“ (Mark 12, 28 f.). Der aufmerksame Leser wird bemerken, dass das numerische Adjektiv „ein“ das Wort „HERR“ genauer bestimmt. Im Hebräischen bedeutet das natürlich, dass das Wort „ein“ auf GOTTES persönlichen Namen, JAHWE, Bezug nimmt. Negativ ausgedrückt heißt das: Das numerische Adjektiv „ein” bezieht sich nicht das Wort „GOTT”! Das Zeugnis der Bibel besagt: „GOTT“ ist „ein JAHWE“, „ein HERR“. Man ist in eine Falle geraten, wenn man glaubt, dass „ein GOTT“ „ein Wesen“ sein kann, das in Wirklichkeit drei Personen ist.
JESUS HAT DEN ALLMÄCHTIGEN GOTT ÜBER SICH
Sechs Mal wird im Neuen Testament in einem Satz von dem „GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus“ gesprochen:
„…damit ihr einmütig mit einem Munde den GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht“ (Röm 15, 6)
„Gepriesen sei der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und GOTT allen Trostes“ (2. Kor 1, 3)
„Der GOTT und Vater des Herrn Jesus, der gepriesen ist in Ewigkeit“ (2. Kor 11, 31)
„Gepriesen sei der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus. ER hat uns gesegnet in Christus“ (Eph 1, 3)
„Gepriesen sei der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus“ (1. Petr 1, 3)
„Er hat uns gemacht zu einem Königtum, zu Priestern seinem GOTT und Vater, IHM sei die Herrlichkeit“ (Off 1, 6)
Wer ist „der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus“? Paulus sagt: ER ist „ein GOTT und Vater aller, DER über allen und durch alle und in allen ist“ (Eph 4, 6). Im Klartext gesprochen (ohne großartige griechische Worte) sagt Paulus, dass der eine GOTT der Vater von allem ist. Deshalb ist jeder, der nicht der Vater von allem ist, auch nicht GOTT!
Auch in der Dreieinigkeitslehre ist Jesus natürlich nicht der Vater. Deshalb kann ein Jesus, der nicht „der Vater von allem“ ist, auch nicht „der eine GOTT“ sein. Gläubige werden niemals „Söhne Jesu“ oder „Söhne Christi“ oder „von Jesus gezeugt“ genannt; wir beten auch nicht: „Abba Jesus!“ [22] Jesus definiert seinen Vater als „den allein wahren GOTT“ und ordnet sich selbst als den „Jesus Christus, den DU gesandt hast“ (Joh 17, 3) in einer völlig anderen Kategorie ein.
Jetzt müssen wir uns noch einmal konzentrieren. Mache zuerst eine kurze Pause, strecke die Beine aus und schalte Sorbas Tanz aus!
Alles klar? Ist dein Kopf frei? Gut. Dann beachte Folgendes: Diese 6 Verse, die von „dem GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus” sprechen, sagen nicht nur, dass ER der GOTT und Vater von „Jesus“ ist. Sie alle sagen auch, dass der Vater der GOTT des „Herrn Jesus Christus“ ist. Und wann und wie hat Jesus diesen Titel „Herr Christus“ oder „Herr Messias“ erhalten? Die Antwort lautet: Als sein GOTT und Vater Jesus wieder auferweckt hat und „ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat“ (Apg 2, 32 ff.).
Auch in der Zeit nachdem der Herr Jesus zur Rechten GOTTES in den Himmel erhoben worden ist, nennt er GOTT den HERRN „mein GOTT“ und „mein Vater“ (Off 3, 2+5; 3, 12+21 etc.). Das ist auch heute immer noch das Bekenntnis des auferstandenen Christus.
„GOTT aber ist das Haupt Christi“ ist Aussage der Bibel (1. Kor 11, 3). Beachte bitte genau, dass Paulus nicht sagt: „GOTT, der Vater“ ist das Haupt Christi, sondern: „GOTT“ ist das Haupt Christi. Christus ist GOTT untertan. Alles ist ganz einfach und unkompliziert:
„Denn einer ist GOTT, und einer ist Mittler zwischen GOTT und Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1. Tim 2, 5)
Auch wenn „der Mensch Jesus Christus“ jetzt verherrlicht ist und ewig lebt, so gehört er doch immer noch zu der Kategorie der Menschen, auch wenn er der erste unsterblich gewordene Mensch ist. Der „eine GOTT“ ist in einer ganz anderen Kategorie und das ist gewiss nicht die „Wesensgleichheit“ von drei Personen, so wie es die Dreieinigkeitslehre bekennt.
DAS ZIEL JESU
Der auferstandene Herr Jesus im Himmel hat ein Ziel. Er will das gesamte Universum in eine freudige Unterwerfung und Anerkennung eines universalen Königreichs bringen, das unter der unitarisch monotheistischen Herrschaft des einen GOTT und Vaters aller steht. Die größte Freude Jesu wird der Tag sein, an dem er als der Herr dieses vereinigten Königreichs vor GOTT treten wird. Was für ein Tag wird „jener Tag“ sein (Sach 12, 8), an dem Jesus erneut bekennen wird, dass sein Vater der EINE GOTT über alle und alles sein wird:
„Dann wird auch der Sohn selbst DEM unterworfen sein, DER ihm alles unterworfen hat, damit GOTT alles in allem sei“ (1. Kor 15, 28).
Wenn GOTT, der Vater, als die EINE und EINZIGSTE OBERSTE Person anerkannt werden wird, die „GOTT über alles“ ist, dann wird der Mittlerdienst des Sohnes vollendet sein. Dann werden wir mit Recht sagen können, dass die Vollendung der Zeitalter in einem Freudentanz der ganzen unter GOTT stehenden Schöpfung enden wird.
Wenn also der Sohn alle Dinge dem EINEN übergeben wird, DER ihm alle Dinge unterworfen hat, dann wird GOTT der EINE sein, DER alles in allem sein wird. Aus diesem Grund ist der Sohn nicht GOTT! Und eines ist klar: Für diejenigen, die Jesus seinem GOTT und Vater wesensgleich machen wollen, wird es ein böses Erwachen geben. Kellers „kognitive Schwierigkeiten“ und Ericksons Verwirrung über die Anbetung der „drei wer in einem was“ werden zu einem Ende kommen. Der Prophet sagt:
„Und der HERR (hebr. JAHWE) wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tag wird der HERR einzig sein und SEIN Name einzig“ (Sach 14, 9).
Für diejenigen, die an die Drei in einem Gott glauben, habe ich einige Nachrichten: Wählt doch das Programm, mit dem ihr besser ankommen werdet! Hört besser auf die Propheten und Apostel. Seid kritischer, hört besser auf Jesus. Der Vater hat uns befohlen, auf Seinen Sohn zu hören. Es wird der Tag kommen, an dem Jesus, der Sohn GOTTES, GOTT, den Vater, als „den EINEN und EINZIGEN“ bestätigen wird, DER der unumschränkte GOTT und HERR über alle Schöpfung sein wird. In der Bibel hat GOTT, der Vater, keinen anderen Gott neben sich. Warum sollte ER auch? Wenn du der Allmächtige GOTT bist, dann brauchst du keinen Gott und hast auch keinen Gott über dir. Wenn du Bedürftigkeiten hast, dann bist du nicht der GOTT der Bibel. Wenn du irgendwelche Defizite hast, dann bist du nicht GOTT. Aber der Herr Jesus hat einen GOTT. [23]
ZUSAMMENFASSUNG
Kommt es wirklich darauf an, ob wir an die Perichorese, den Liebesreigen der Dreieinigkeit glauben? Unsere trinitarischen Freunde mögen uns Angst einflößen und einschüchtern wollen. Sie mögen fortfahren, uns mit der Drohung zu erschrecken, dass wir unsere Seele für immer und ewig verlieren werden, wenn wir nicht ihre „Glaubensaussagen“ unterschreiben und glauben, dass Gott drei Personen in einem Wesen ist.
Beeinflusst diese Frage unser ewiges Heil? Die Antwort heißt NEIN, … wenn es keine Rolle spielt, ob wir auf die Lehren des Herrn Jesus hören und ihm gehorsam sind oder nicht (Matth 7, 21). NEIN, … wenn das Erste Gebot, von dem alle anderen „abhängen“, nicht wirklich das erste und größte aller Gebote ist (Matth 22, 38). NEIN, … wenn du dir deine eigene fantasievolle Religion erschaffen willst, mit deinen eigenen Regeln der Grammatik. NEIN, … wenn du glaubst, dass die biblischen Schriften, so wie sie geschrieben sind, dir nur wenig von Nutzen sind. NEIN, … wenn der EINE GOTT und Vater von alles und allem, unfähig ist, für SICH alleine zu existieren. NEIN, … wenn es wirklich zwei oder drei Jahwes gibt.
Auch wenn Timothy Keller empfiehlt, uns keine Gedanken über „die kognitiven Schwierigkeiten“ der Perichorese, den innertrinitarischen Liebesreigen, zu machen, so gibt er jedoch zu, dass damit „unsere geistigen Schaltkreise überlastet“ sind. Aber wo hat GOTT jemals gesagt, dass wir unseren Verstand ausschalten müssen? Ist ER nicht der EINE, der uns auffordert, IHN mit unserem „ganzen Verstand“ zu lieben? Sind wir nicht ermahnt worden, reif in unserem Verständnis zu sein, damit wir nicht „hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum“ werden (1. Kor 14, 20; Eph 4, 14)?
Keller und seine trinitarischen Freunde haben den Untergang ihrer eigenen Philosophie in die Wege geleitet. Sie haben ihre eigene Verteidigungslinie untergraben. Wenn sie spekulieren, dass JAHWE ein dreipersonales „Wesen“ ist, in dem diese Personen miteinander tanzen können, in dem jede Person auch die anderen Personen enthält, in dem jede „in einem anderen ist, eben genau so auch außerhalb des anderen sei … selber hinwiederum immer in genau gleicher Weise innerer sei für den, den er in sich hat“, dann sagen sie in Wirklichkeit, dass einer, der „wahrer Gott“ ist, eben nicht alleine leben kann.
Sie plädieren für einen abhängigen Gott, der nur ein Bruchteil seiner selbst ist! Unfähig, allein zu existieren und abhängig von den anderen Personen in der Dreieinigkeit. Der Vater, der GOTT ist, ist in ihrer Lehre nur ein Drittel von „Gott“.
Lieber Freund, du musst überhaupt nichts von einer Perichorese verstehen, dem Liebesreigen der Dreieinigkeit. Du musst auch nicht griechische Philosophie studieren, um zu wissen, wer der GOTT der Bibel ist. Der Vater, „der alles in allem ist“, ist der allein wahre GOTT. ER ist auch dein GOTT und dein himmlischer Vater. Du kannst beruhigt mit leichtem Gepäck reisen. Du kannst dich aber auch weiterhin an dem Tanz von Sorbas, dem Griechen erfreuen, wenn du willst! 23 Das NT hält die alttestamentliche Unterscheidung zwischen GOTT, dem HERRN (Adonai), DER der Vater ist, und dem Herrn und Messias (adoni) aufrecht. Diese Grundlage ist für immer und ewig in Psalm 110, 1 festgelegt, wo es heißt: „Spruch des HERRN (Adonai) für meinen Herrn (adoni) …“. Der GOTT Israels, der GOTT unseres Herrn und Messias wird GOTT, der HERR genannt. Jesus wird niemals GOTT, der HERR genannt. Prüfe es nach!
Von Greg Deuble http://www.thebiblejesus.org/articles.html
1 Timothy Keller in seinen Fußnoten in The Reason For God: Belief in An Age of Scepticism”, Hodder & Stroughton, UK 2008, S. 280
2 Ibid, Timothy Keller, The Reason For God, S. 214, 215
3 Platinga, Cornelius, Engaging God’s World: A Christian Vision of Faith, Learning and Living, Eerdmans, 2002; zitiert in The Reason For God, S. 215
4 C.S. Lewis, in “The Good Infection”, in Mere Christianity zitiert in The Reason For God, S. 215
5 Ibid, S. 215
6 Man fragt sich, wie Keller glauben kann, dass ein einpersonaler GOTT „als Souverän und Erhabener von aller Ewigkeit an“ , existieren kann, bevor ER etwas geschaffen hat, dass es aber nicht sein kann, dass ein einpersonaler GOTT in seiner Person als Liebe von Ewigkeit her existiert, ehe ER nicht andere empfindungsfähige Personen geschaffen hat? Das ist eine völlig unlogische Schlussfolgerung. GOTT muss per Definition kein Universum erschaffen, um zu beweisen, dass ER allmächtig und liebevoll ist. ER ist es. Ja, Sein Name JAHWE bedeutet „ICH WERDE DER SEIN, DER ICH SEIN WERDE“, oder wie es auch fälschlicherweise übersetzt wird: „ICH BIN, DER ICH BIN“. GOTT JAHWE spricht von SICH als einer Person, als „ICH“, was ein singuläres „ICH“ ist.
7 Ibid, S. 216, 217
8 Warfield, Benjamin, B. in The International Standard Bible Encyclopedia, Bd. V, S. 3012 9 Argyle, A.W., God in the New Testament, Lippincott, New York, 1966, S. 173
10 Ryrie, Charles, C. Basic Theology, Moody Press, 1999. S. 89, 90
11 Hanson, A.T., The Image of the Invisible God.
12 Erickson, Millard. God in Three Persons: A Contemporary Interpretation of the Trinity, Baker Books, Grand Rapids, 1995, S. 11
13 Ich habe dieses in meinem Buch They Never Told Me This In Church! in dem Kapitel Ein anderer Gott detaillierter dargestellt.
14 Bei neueren Ausgrabungen hat Kathleen Kenyon den ursprünglichen Schacht gefunden, durch den Joab in die Stadt eingedrungen ist. Ein weiterer Fall, bei dem die Archäologie die Historizität des biblischen Berichts bestätigt.
15 Zitiert von Patrick Navas in Divine Truth or Human Tradition? A Reconsideration of the Roman Catholic-Protesant Doctrine of the Trinity in the Light of the Hebrew and Christian Scriptures; Author House, 2007; S. 163 im Bezug auf Millard Erickson, God in Three Persons; S. 1, 310
16 Ibid.; Divine Truth or Human Tradition? S. 163
17 White, James R.; The Forgotten Trinity: Recovering the Heart of Christian Belief; Baker, Grand Rapids; 1998; S. 26 (Whites Buch wird von J.I. Packer, Gleason Arcer, Norman Geisler und John MacArthur empfohlen und hat dadurch große Verbreitung gefunden)
18 Ibid, S. 27
19 Für eine weitere Untersuchung dieses Themas empfehle ich Anthony Buzzards Artikel „Wie sind wir von der ursprünglichen Lehre der Schrift zu diesem verworrenen, multi-denominationalen Christentum unserer Tage gekommen?“ in Focus on the Kingdom, Juli 2016.
20 Eine umfassende Darlegung von Whites verstecktem Tritheismus in: Eric H.H. Chang The Only Perfect Man: The Glory of God in the Face of Jesus Christ; EHHC; 2014; S. 56, 57
21 Zitiert von Anthony Buzzard im o.a. Focus on the Kingdom, S. 3
22 Hebräer 2, 13 ist keine Ausnahme. Hier sind „die Kinder, die GOTT mir gab“ (mit „mir“ ist Jesus gemeint), diejenigen, die durch die Predigt des Evangeliums geschaffen worden sind. Die Botschaft Jesu ist „der Same“ für eine neue Geburt der Wiederherstellung (Luk 8, 11). In gleicher Weise kann der Apostel Paulus sagen, dass er der Vater von Timotheus geworden ist, weil Timotheus Paulus` Botschaft von Jesus Glauben geschenkt hat.