1Kor 15,20-28 Grundsätzliches zum Verständnis des Textes
„Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erste der Entschlafenen, denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Abteilung: Der Erste ist der Christus: Darauf folgen die, welche dem Christus angehören in seiner Anwesenheit: Danach wird die Vollendung sein, wenn er die Königsherrschaft DEM GOTT und VATER übergibt, sobald ER (GOTT) unwirksam gemacht haben wird alle Herrschaft, alle Autorität und alle Macht. Denn er (Christus) muss als König herrschen, bis dass ER (GOTT) alle Feinde unter seine (Christi) Füße gesetzt hat. Als letzter Feind wird der Tod unwirksam gemacht. „Denn alles hat ER (GOTT) seinen (Christi) Füßen untergeordnet.“ Wenn es aber heißt, dass alles untergeordnet sei, so ist offenkundig, dass DER die ihm (Christus) alle UNTERORDNENDE (GOTT) außerhalb ist. Wenn gleichsam ihm (Christus) aber die alle untergeordnet wurden, dann wird auch der Sohn (Christus) selbst DEM (GOTT) untergeordnet werden, DEM ihm die alle UNTERORDNENDEN, (GOTT) damit DER GOTT alles in allen und in allem sei.“
Es folgen zunächst einige grundsätzliche Erläuterungen zum Verständnis des Textes.
Der angegebene Text orientiert sich vorwiegend an der Dabhar-Übersetzung von Fritz-Henning Baader. Sie hat den Vorteil, dass vor allem Hauptwörter von der Sprachwurzel her genau wiedergegeben werden, so wie sie auch im griechischen Urtext erscheinen. Hauptwörter werden nicht einfach zu Verben gemacht. Die Ausrichtung an der Dabhar-Übersetzung soll nicht als Dogma gesehen werden. Alle anderen Übersetzungen insbesondere die Elberfelder Übersetzung oder die Übersetzung von Herbert John Jantzen, werden mit dem dargelegten nicht automatisch für falsch erklärt.
Außerdem wird in dieser Übersetzung stets der bestimmte Artikel vor GOTT, so wie er im griechischen Urtext erscheint, wiedergegeben. Beispiele anhand des Textes: „wenn er DEM GOTT und VATER die Königsherrschaft übergibt.“ Oder aber: „damit DER GOTT alles in allen und alles in allem sei.“
Ein weitere Besonderheit dieses Abschnitts, gemäß der Dabhar-Übersetzung ist, dass Paulus von GOTT schrieb, dass ER DER UNTERORDNENDE ist, oder aber dass Paulus von GOTT als DEM UNTERORDNENDEN schrieb. Dies ist nicht nur eine fixe Idee des Übersetzers Fritz Henning Baader. Denn obwohl Herbert John Jantzen der Tradition folgt und die entsprechenden Substantive zu Verben macht, ist bei ihm vom Unterordnen die Rede. Und zwar in der folgenden Passage. „Denn alles brachte ER in Unterordnung unter seine Füße.“ Wenn es aber heißt, alles ist untergeordnet, so ist klar, dass DER AUSGENOMMEN ist, DER ihm alles unterordnete. Wenn ihm aber alles unterordnet sein wird, wird auch der Sohn selbst DEM unterordnet sein, DER ihm alles unterordnete, damit GOTT Alles in allem/allen sei.“
Dementsprechend geht es insbesondere um das untergeordnet werden aller, einschließlich des Sohnes von seitens DES UNTERORDNENDEN. (GOTT)
Unterordnen oder untergeordnet werden ist ein Wort welches aus vier Gründen zusammenhängender und logischer erscheint:
• Erstens wird der Bezug auf GOTT als DEM UNTERORDNENDEN deutlicher.
• Zweitens entspricht es kaum der Beziehung und der Gemeinschaft des erhöhten Christus mit GOTT, wenn es etwa wie in der Elberfelder Übersetzung hieß, dass er sich GOTT unterwirft.
• Drittens weist der Ausdruck des Unterordnens, auf die mit GOTTES Wesen übereinstimmende unendliche Feinheit der Wirksamkeit GOTTES viel eher hin als der etwas grob klingende Ausdruck des Unterwerfens.
• Viertens passt das untergeordnet werden des Sohnes besser zum untergeordnet werden der gesamten zur Auferstehung berufenen Gemeinde.
Die alle bezieht sich zuerst auf alle diejenigen, welche in Jesus Christus zur ewigen Herrlichkeit auferweckt werden. Es muss daher auf jeden Fall konsequenter Weise heißen, dass GOTT ALLES in allen sein wird. Dies bedeutet, dass die Entfaltung GOTTES sich in allen verherrlichten, auferweckten und verwandelten Menschen vollzieht. DASS GOTT ALLES in allem sein wird, bezieht sich dann mehr auf die Entfaltung GOTTES in der gesamten himmlischen Herrlichkeit bzw. in den himmlischen Wohnungen. Um die Übersetzung auch in diesem Fall ausgewogen zu halten, wurden beide Möglichkeiten gewählt, so dass es „damit GOTT ALLES in allen und in allem“ heißt.
Folgende Titel werden für GOTT verwendet: VATER, DER UNTERORDNENDE, DEM UNTERORDNENDEN.
Somit ist GOTT DER ASSERHALB existierende UNTERORDNER. Im griechischen heißt es, dass DER UNTERORDNENDE „EXTOS“ AUSSERHALB ist. Das Wort wird gewöhnlich mit „AUSGENOMMEN“ wiedergegeben, kann aber ebenso gut auch mit AUSSERHALB wiedergegeben werden, wie es in der Dabhar-Übersetzung wiedergegeben wird.
Für Christus wird der Titel Sohn verwendet. Aus dem Text geht eindeutig hervor, dass die Herrschaft des Gesalbten Jesus zeitlich begrenzt ist, denn die Aussage, er (Christus) muss herrschen bis dass“ bezeichnet einen begrenzten und keinen unbegrenzten Zeitabschnitt. Schon von daher kann der Herr Jesus nicht DER WAHRE GOTT oder DER ALLEIN WAHRE GOTT sein.
Beim Überdenken des Textes stellt sich eine Frage: Auf WEN/wen bezieht sich die Aussage: „Bis ER/er unwirksam gemacht haben wird alle Herrschaft, alle Autorität und alle Macht.“? Auf GOTT oder auf Christus?
Aus folgenden Gründen kann man zu dem Schluss kommen, dass sich das ER in der Aussage: „Bis ER unwirksam gemacht haben wird alle Herrschaft, Autorität und alle Macht“ auf GOTT bezieht.
1.) Die Aussage, dass GOTT die Feinde unter die Füße Christi setzt, wäre dann eine Parallele zu der vorherigen Aussage, dass GOTT alle Herrschaft, alle Autorität und alle Macht unwirksam macht.
Dieses Verständnis ergibt also sich folgerichtig aus Psalm 110,1 wo es heißt: „DER HERR (GOTT) sprach zu meinem Herrn (dem Messias): Setze dich zu MEINER Rechten, bis dass ICH (GOTT) setze deine (des Messias) Feinde als Schemel deiner Füße.“
2.) Gemäß der heiligen Schrift ist es GOTT, DER die Toten in Christus auferweckt. Vergleiche dies mit der wichtigen Aussage von Paulus in 1.Korinther 6,14: „GOTT hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch SEINE Macht.“ Es ist somit nicht Christus, welcher den Tod unwirksam macht, sondern GOTT bzw. DER VATER und UNTERORDNER.
Sowohl in 1.Korinther 15,51-52, als auch in 1.Thessalonicher 4,13-16 ist in keiner Weise davon die Rede, dass Christus die Auferweckung veranlasst oder bewirkt, es wird nur gesagt, dass diese (die Auferstehung) während der Zeit der Anwesenheit Jesu Christi geschieht.
3.) Wirksam und Unwirksam machen sind Eigenschaften, welche besser zu GOTT zu passen, als dass sie zu Christus passen. Wenn man das NT untersucht, ist öfter von GOTT und SEINEM Wirken die Rede. So auch in Epheser 1,11, wo es von GOTT heißt, dass „ER alles wirkt nach dem Ratschluss SEINES Willens.“ Oder aber in 1.Korinther 12,6 wo es heißt: Aber es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, aber es ist DERSELBE GOTT, DER alles in allem wirkt.“
4.) Die Aussage: „Denn alles hat ER (GOTT) seinen Füßen untergeordnet“ ist ein weiterer Parallelismus zu der Aussage, „bis ER (GOTT) alle Herrschaft, alle Autorität und alle Macht unwirksam macht und dass GOTT die Feinde unter die Füße des Herrn Jesus setzt.
5.) Selbst wenn man annimmt, dass der Sohn derjenige ist, welcher die Feinde unwirksam macht, ist das Unwirksammachen der Feinde letztlich eine Tat DES VATERS. Denn was der Sohn wirkt, wirkt auch DER VATER, aus der absolut höchsten Dimension SEINES Wesens, eben von AUSSERHALB.
GOTT befindet sich letztlich AUSSERHALB
AUSSERHALB weist auf die totale Transzendenz GOTTES hin. Da DER UNTERORDNER AUSSERHALB „EXTOS“ ist, ergibt sich, daraus dass GOTT AUSSERHALB dessen existiert“, was sonst existiert und deshalb überhaupt erst in Frage kommt untergeordnet werden zu können. Alles was existiert, alles was ist, alles was sein hat, alles was lebt und webt gehört zur Kategorie der geschaffenen Dinge und Personen. Davon ist ALLEIN GOTT AUSGENOMMEN, weil ER als DER UNTERORDNER (EXTOS) und damit AUSSERHALB ist. GOTT SELBST ist die herrlichste, schönste, höchste und vollkommenste Ordnung. GOTT ist somit auch AUSSERHALB der Kategorien des Chaos und der reinen Möglichkeiten. Als grenzenlose Ordnung ist GOTT DER UNTERORDNER.
Aus dieser höchsten Dimension SEINER EXISTENZ, eben von AUSSERHALB aus, macht GOTT, als DER UNTERORDNER alle Herrschaft, alle Autorität und alle Macht unwirksam, setzt GOTT alle Feinde unter die Füße des Sohnes und ordnet GOTT alle Feinde dem Sohn unter und ordnet GOTT schließlich auch den Sohn unter.
DER VATER als die unendlichste, vollkommenste Ordnung existiert als DER UNTERORDNER, AUSSERHALB. GOTT ist AUSSERHALB weil ER als die höchste und schönste Ordnung, absoluter Mittelpunkt und absolutes Zentrum alles Geschaffenen und Ungeschaffenen ist. Daher auch ist DER VATER ALLEIN WAHRER GOTT, so wie es der Herr Jesus gebetet hatte: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, DEN ALLEIN WAHREN GOTT und den DU gesandt hast, Jesus Christus erkennen.“ Johannes 17,3
Der Sohn gehört jedoch zu denjenigen welche von DEM UNTERORDNER untergeordnet werden. Somit ist der Sohn nicht AUSSERHALB „EXTOS“. Der Sohn kann sich also niemals AUSSERHALB (EXTOS) befinden. Der Sohn ist nicht die unendlichste und vollkommenste Ordnung, so wie es DER VATER in ewiger Transzendenz ist.
Als der Erste der zum ewigen Leben auferweckte dann mit einem geistlichen Körper ausgestattete Mensch, hat der Sohn als herrschendes Haupt allerdings eine Sonderstellung, vor all den anderen Menschen, die später ebenfalls auferweckt werden und dann mit einem geistlichen Körper ausgestattet werden. weil sie in Christus sind.
Nach der Übergabe der Königsherrschaft an DEN GOTT und VATER und nach dem der Sohn von seitens DES UNTERORDNERS untergeordnet wurde, ist GOTT dann schlussendlich in allen auferweckten und verwandelten Menschen ALLES in allen und in der gesamten himmlischen Herrlichkeit ALLES in allem geworden.
Dies ist ein Zustand im dem sich der Christus und seine Gemeinde, sowie alle wirklich an ihn Gläubigen schlussendlich der glückseligen und lichtvollen Gegenwart und wunderbaren Nähe GOTTES erfreuen. Sie befinden sich in der für himmlische Geschöpfe höchstmöglichen Nähe zum absoluten Mittelpunkt und zum absoluten Zentrum (GOTT), und sind somit soweit wie nur möglich in die Nähe DES ewig transzendenten GOTTES gerückt.
GOTT ist dann in allen ALLES und somit in jedem einzelnen auferweckten und vollendeten Gläubigen, ebenso aber auch in der ganzen himmlischen Herrlichkeit ALLES geworden. Alle Wesenszüge, alle Charakterzüge GOTTES, kommen nun in jedem der auferweckten und verwandelten Glaubenden, aber auch in den vielen himmlischen Wohnungen in unübertrefflicher Weise, voller Glanz und Schönheit zum Ausdruck.
Der Sohn übergibt/beigibt die Königsherrschaft DEM VATER, weil DER VATER aus der höchsten Dimension aus als DER UNTERORDNER den Sohn unterordnet, so wie ER zuvor die alle dem Sohn untergeordnet hatte. Indem DER VATER den Sohn unterordnet, übergibt der Sohn DEM VATER die Königsherrschaft. Nunmehr ist GOTT ALLES in allen und in allem geworden. GOTT strahlt mit SEINEM Licht und SEINER Wesensfülle in allen auferweckten und verwandelten Gläubigen und in den gesamten himmlischen Wohnungen.
Die Unterordnung der Gemeinde und die Unterordnung des Christus unter DEN UNTERORDNER (GOTT)
GOTT bringt die gesamte Gemeinde und auch das Haupt(den Christus) der Gemeinde in eine Stellung und überführt sie in einen Zustand, welcher die Voraussetzung ist, dass GOTT ALLES in allen und ALLES in allem sein kann. GOTT bewirkt dabei in jedem Fall die Unterordnung. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, man kann die Unterordnung voller Bereitwilligkeit geschehen lassen, oder man wird als Feind untergeordnet.
Von allen Texten des Neuen Testamentes spannt 1.Korinther 15,20-28 den größten Bogen. Der Abschnitt bietet einen Überblick des Heilsratschlusses GOTTES mit der Menschheit aus der Vogelperspektive. Die Verse gehen somit was die Zukunft betrifft weit über das in der Offenbarung geschriebene hinaus. Paulus hat hier nämlich Psalm 110,1 unter der besondern Leitung des heiligen Geistes ausgelegt.
Schlussfolgerungen welche sich aus dem Verständnis von 1.Korinther 15,20-28 ergeben.
Es wurde in dem Text auf die Erläuterung einer bestimmten Endzeitsicht bisher bewusst verzichtet. Der Text sollte aber eine Hilfe zum Verständnis geben. Eine jeweilige möglicherweise veränderte Endzeitsicht wird dann in den meisten Fällen unvermeidlich sein.
Auf einige Dinge soll in diesem Zusammenhang hingewiesen werden.
Das Unwirksam machen des Todes kann sich nicht auf die ganze Menschheit beziehen, sonst müssten nämlich ausnahmslos alle Menschen gerettet und selig werden. Vielmehr bezieht sich das Unwirksam machen des Todes auf die Auferweckung der Gläubigen aus den Toten und die Verwandlung der vollendeten Gläubigen während/bei der Ankunft und Erscheinung Jesu Christi. Es heißt ausdrücklich, dass „in Christus alle lebendig gemacht werden.“ Nur die Gemeinde, also alle die wirklich an den Herrn Jesus und an GOTT, DEN VATER geglaubt haben wird/werden von den Toten auferweckt und verwandelt.
Die gesamte Königsherrschaft des Christus währt von seiner Erhöhung zur Rechten GOTTES bis zu dem Zeitpunkt, an welchem GOTT die Toten in Christus auferweckt und danach die vollendeten Gläubigen verwandelt hat. Danach ist Schluss mit der Herrschaft des Christus.
Denn es folgt sehr bald nach der Auferweckung und Verwandlung die Übergabe und Beigabe der Königsherrschaft an GOTT und die Unterordnung des Sohnes unter DEN VATER durch DEN UNTERORDNENDEN. Es gibt somit keine Aufteilung in eine unsichtbare Zeitspanne der Königsherrschaft des Christus und eine sichtbare Zeitspanne der Königsherrschaft des Christus.
Denn die Königsherrschaft des Christus endet kurz nach der Auferweckung der in Christus entschlafenen Gläubigen. Es bleibt also kein Raum für eine sichtbare Herrschaft Jesu Christi. Denn die Herrschaft Jesu Christi findet während der Zeit der Gemeinde statt und mündet dann in der Übergabe an DEN VATER.
Das Ende, bzw. die Vollendung besteht aus der Übergabe der Königsherrschaft an GOTT. Dies geht daraus hervor, dass es heißt: „Danach die Vollendung, wenn er die Königsherrschaft des Christus DEM GOTT und VATER übergibt.“ Dies bedeutet, Vollendung und Übergabe geschehen zeitgleich. Sie können als ein zeitlicher Punkt betrachtet werden. Vollendet ist also wenn der Christus die Königsherrschaft übergeben hat. Anders ausgedrückt, die Vollendung vollzieht sich in der Übergabe der Königsherrschaft an DEN VATER.
Nach dem die Übergabe der Königsherrschaft des Christus an DEN GOTT und VATER erfolgte, geschieht es dann dass GOTT ALLES in allen und ALLES in allem geworden sein wird. GOTT ist somit ALLEINIGER KÖNIG und ALLEINIGER HERRSCHER geworden.
Abgesehen davon ist dann GOTT zugleich in jedem einzelnen in Christus auferweckten und vollendeten Gläubigen mit SEINEM ganzen Wesen und SEINEM ganzen Charakter ALLES in allen geworden, wo immer er sich auch in der unermesslichen himmlischen Herrlichkeit auch befinden mag. Jeder einzelne Glaubende ist somit so nahe, wie möglich an das absolute Zentrum (GOTT) und den absolute Mittelpunkt (GOTT) herangekommen.
GOTT ist in SEINEM absoluten SEIN, GOTT ist in SEINEM ganzen wunderbaren WESEN, GOTT ist in SEINEM vollkommenen und reinen CHARAKTER, GOTT ist in SEINER ganzen HERRLICHKEIT, AUSSERHALB und zwar sowohl der Zeit nach, als auch dem Raum nach. (GOTT ist AUSSERHALB von Raum und Zeit) GOTT stellt als AUSSERHALB existierender die absolute AUSNAHME dar.
In diesem Sinne ist GOTT AUSSERHALB sämtlicher geschaffener und ungeschaffener Dimensionen und auch AUSSERHALB dessen was überhaupt untergeordnet werden kann. Die Tatsache, dass GOTT AUSSERHALB ist folgt auch daraus, dass GOTT SELBST in SICH bereits von aller Ewigkeit her die höchste, vollkommenste und umfassendste Ordnung ist, die es überhaupt gibt und geben kann.
Die ewige Vollendung besteht nun darin, dass GOTT, DER in alle Ewigkeit mit der Fülle SEINES Wesens und Charakters AUSSERHALB existiert nun mehr auch mit der Fülle SEINES Wesens und Charakters INNERHALB existiert, und zwar in einen jeden vollendeten und verherrlichten Gläubigen und in der gesamten himmlischen Herrlichkeit.
Welche Endzeitsicht lehrt nun die Bibel? Hat sich 1.Korinther 15,20-28 erfüllt oder muss 1.Korinther 15,20-28 noch erfüllt werden.
Es dürfte klar geworden sein, dass die Königsherrschaft GOTTES unsichtbar und geistlich zu verstehen ist und nicht etwa materiell und physisch verstanden werden sollte. Damit fallen alle Endzeitmodelle, welche eine physische und materielle Erneuerung der Erde und des Himmels in Aussicht stellen aus dem Raster. Daher stellt sich die Frage, ob was der Text in 1.Korinther 15,20-28 aussagt, sich schon erfüllt hat, oder ob der Text noch erfüllt werden muss.
Der Zeitpunkt der Ankunft und Erscheinung Jesu Christi liegt entweder bereits in der Vergangenheit, oder dieser Zeitpunkt steht noch aus. Falls von der heiligen Schrift nachgewiesen werden kann, dass die Ankunft und Erscheinung schon in der Vergangenheit erfolgt sein muss, erübrigen sich logischer Weise alle anderen Endzeitvorstellungen, und die an den Herrn Jesus Christus und an GOTT Gläubigen brauchen nicht mehr auf die Ankunft und Erscheinung Jesu zu warten. Das NT lehrt an vielen Stellen eine Naherwartung der Ankunft und des Kommens Jesu Christi.
I.)
Dieser Sachverhalt soll zunächst mit Bibelstellen belegt werden, welche die Aussage aus dem Munde Jesu beinhalten: Ich komme SCHNELL.“
1.) “Enthüllung Jesu Christi, die DER GOTT ihm gegeben um seinen Knechten zu zeigen, was bindend ist, in SCHNELLE zu geschehen.“ Offenbarung 1,1
Gemeint ist wohl der gesamte Inhalt dessen was in der Offenbarung geschrieben steht.
2.) “Tue Busse, wenn aber nicht, so komme ich SCHNELL zu dir und ich werde mit ihnen streiten mit der Klinge meines Mundes.“ Offenbarung 2,16.
Dieses Wort ließ der Herr Jesus der Gemeinde zu Pergamon ebenfalls vor mehr als 1900 Jahren ausrichten. Es waren die Mitglieder dieser Gemeinde, Menschen im Alter von 10-80 Jahren, die sich auf das schnelle Kommen Jesu gefasst machen sollten.
3.) “Ich (Jesus Christus)“ komme SCHNELL, halte was du hast, damit niemand deine Krone nehme.“ Offenbarung 3,11
Dieses Wort richtete der Herr Jesus an die Gemeinde zu Philadelphia vor mehr als 1900 Jahren. Es waren die Mitglieder dieser Gemeinde, welche sich vor mehr als 1900 Jahren auf das schnelle Kommen Jesu einstellen sollten. Nachfolgende Generationen können daher dieses Wort Jesu Christi nicht einfach auf sich beziehen. Die Gemeinde zu Philadelphia existiert schon mehr als 1900 Jahre nicht mehr.
4.) “Das zweite Wehe kam vorbei. Gewahre, das dritte Wehe kommt SCHNELL.“ Offenbarung 11,14
GOTT hatte SEINE zwei Zeugen aus den Toten auferweckt und zu SICH in den Himmel erhoben, darauf hin geschah das zweite große Wehe in Form eines großes Erdbebens. Das „dritte Wehe“ sollte schnell geschehen bzw. kommen.
5.) “Und gewahre, ich komme SCHNELL. Glückselig ist der Bewahrende die Worte der Prophetie dieser Buchrolle.“
Offenbarung 22,7
Der Herr Jesus wies auf sein schnelles Kommen nochmals ausdrücklich hin. Es hing unmittelbar zusammen mit der Erfüllung der Prophetie, welche in der Buchrolle aufgeschrieben stand. Als der Inhalt der Buchrolle enthüllt und niedergeschrieben war, war der Herr Jesus bereits dabei zu kommen. „Ich komme schnell weist auf ein Kommen in schneller Bewegung hin, welches mit dem endgültigen Kommen zum Abschluss kommt. Die Buchrolle ist eine andere Bezeichnung für die Schrift, welche wir die Offenbarung des Johannes nennen.
6.) “Siehe ich komme SCHNELL, und mein Lohn ist mit mir, einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.“ Offenbarung 22,12
Das Gericht durch Jesus Christus die Werke der Menschen zu richten stand unmittelbar bevor. „Ich komme schnell“ weist darauf hin, dass es nur noch ganz kurze Zeit dauern würde, bis, dass das endgültige Gericht über die Menschen erfolgen sollte.
7.) „Der diese Dinge bezeugt, spricht: „Ja ich komme SCHNELL!“ Ja komm Herr Jesu.“ Offenbarung 22,20
Es waren Johannes, die 7 Ältesten und deren Brüder und Schwestern, an welche auch diese Worte vor mehr als 1900 Jahren gerichtet waren. Sie waren es denen, das schnelle Kommen Jesu angekündigt wurde. Man kann das Kommen Jesu mit einem Zug vergleichen, der kurz vor dem endgültigen Eintreffen, mit hoher Geschwindigkeit fährt um sein Ziel zu erreichen.
II.)
Aussagen aus welchen hervorgeht, dass die Zeit der endgültigen Erfüllung NAHE war.
1.) “Glückselig der Lesende und die Hörenden das Wort der Prophetie und die bewahren, was in ihr geschrieben ist. Denn die Zeit ist NAHE.“ Offenbarung 1,3
Die Zeit der Erfüllung alles dessen was in der Offenbarung des Johannes niedergeschrieben wird, bestand unmittelbar bevor. Sie war buchstäblich NAHE.
2.) “Und er spricht zu mir: „Versiegle nicht die Worte der Prophetie dieses Buches. Denn die Zeit ist NAHE.“ Offenbarung 22,10
Die Worte sollten deswegen nicht versiegelt werden, weil die Zeit der endgültigen und letzten Erfüllung der Prophetie dieser Worte buchstäblich NAHE war.
3.) “Aber die Vollendung aller ist GENAHT. Werdet daher vernünftig und nüchtern zum Gebet.“ 1.Petrus 4,7
Diese Aussage kann sich nur auf die sich an die Auferstehung und Verwandlung der Gläubigen anschließende Übergabe der Königsherrschaft des Christus an GOTT beziehen. Denn in 1.Korinther 15,24 heißt es: „danach die Vollendung, wenn gleichsam er (Christus) beigibt die Königsherrschaft DEM GOTT und VATER.“
4.) Habt nun Geduld Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh und Spätregen empfange. Habt auch ihr Geduld, stärket eure Herzen. Denn die Anwesenheit des Herrn ist GENAHT.“ Jakobus 5,7-8
Jakobus muss diesen Brief kurz vor dem Kommen Jesu geschrieben haben, denn es heißt ausdrücklich, dass die Anwesenheit des Herrn Jesus genaht war. Die Geschwister, an welche Jakobus schrieb leben schon lange nicht mehr auf Erden, sie wurden bereits vor mehr als 1900 Jahren auferweckt und verwandelt.
III.)
„Ich werde EINTREFFEN“ – Ein Wort Jesu aus der Offenbarung an die Gemeinde zu Sardes.
1.)“Denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, bewahre es und tue Buße. Wenn du nicht wachst, dann werde ich für dich eintreffen wie ein Dieb und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich für dich eintreffen werde.“ Offenbarung 3,3
Jesus Christus adressierte dieses Wort an die Gemeinde zu Sardes, also an Menschen, die vor mehr als 1900 Jahren lebten, und nicht etwa an nachfolgende Generationen oder an die heutigen Gläubigen. Es waren die Gläubigen der Gemeinde zu Sardes, die das Eintreffen Jesu erleben sollten. Die Frage war nur ob die damaligen Christen auf das Eintreffen Jesu vorbereitet sein würden, oder ob sie auf das Eintreffen Jesu nicht vorbereitet sein würden.
IV.)
Die Gemeinde der Thessalonicher waren gläubige Christen vor mehr als 1900 Jahren, welche die ANWESENHEIT Jesu Christi erwarteten.
2.) “Wir bitten euch aber Brüder in Bezug auf die Anwesenheit Jesu Christi und unserer Zusammenführung mit ihm, dass hier euch nicht so schnell in eurem Sinn erschüttern und nicht erschrecken lasst, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag DES HERRN schon da wäre. Und niemand euch auf irgendwelche Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Sünde enthüllt worden ist, der Sohn des Verderbens, der sich übersetzt und überhebt über alles was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel GOTTES setzt und sich ausweist, dass er Gott sei. Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war? Und nun wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit enthüllt wird. Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam, nur enthüllt es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält aus dem Weg ist, und dann wird der Gesetzlose enthüllt werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten wird, durch die Erscheinung seiner Anwesenheit, ihn dessen Anwesenheit, gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit, für die welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. Deswegen sendet ihnen GOTT eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ 2.Thessalonicher 2,1-12
Paulus hatte den Thessalonichern ungefähr Anfang der 50iger Jahre persönlich zusammen mit seinen Mitarbeitern das Evangelium verkündigt. Auf diese Weise waren Menschen zum Glauben an DEN lebendigen GOTT und an den Herrn Jesus Christus gekommen. Diese nennt Paulus in diesem Brief seine Brüder und Schwestern. Es ist daher eindeutig, dass sich auch der Inhalt des Abschnittes nicht an uns
und irgendwelche nachfolgenden Generationen richten konnte. Paulus schrieb zum Beispiel unter anderem: „Erinnert ihr euch nicht, dass ich solches zu euch sagte, als ich noch bei euch war.“
Paulus ist nicht bei uns gewesen, soviel ist wohl klar. Weiter schrieb Paulus: „und ihr wisst nun oder jetzt, was noch auffällt.“ Es ist doch bemerkenswert, dass die gläubigen Christen heute in Bezug auf die Auslegung des Textes in mehrere Lager gespalten sind. Die Thessalonicher wussten, um wen es sich bei dem Aufhaltenden handelte. Nachweislich war es übrigens der damalige Befehlshaber des römischen Feldheers Titus, der sich zum Beispiel in den Tempel GOTTES setzte und sich als Gott ausgab.
Es liegt in der Natur der Sache, dass auch die welche von einer vollständigen Erfüllung sämtlicher Prophezeiungen ausgehen, nicht alles über die damalige Zeit wissen können. Denn wir haben nicht vor mehr als 1900 Jahren gelebt.
Die Anwesenheit Jesu Christi.
Es ist bemerkenswert, dass das entsprechende Wort im Griechischen eigentlich Anwesenheit bedeutet. Von daher kann die betreffende Passage in dem zu behandelnden Text (1.Korinther 15,20-28) etwa so wiedergegeben werden. „darauf folgen die, welche Christus angehören während seiner Anwesenheit.“ Daraus ergibt sich, dass das Kommen Jesu Christi sich bereits vorher ereignet haben muss: Das Kommen Jesu Christi war ein bestimmter Zeitpunkt in der Vergangenheit, möglicherweise im Jahre 67. In den 3 – 6 folgenden Jahren übte Jesus Christus während der Zeit seiner Anwesenheit das Gericht über Jerusalem. Während dieser Zeit geschah dann die Auferweckung und Verwandlung der bis zu diesem Zeitpunkt vollendeten Gläubigen. Diese vollendeten und verwandelten Gläubigen waren gewissermaßen auch noch eine kurze Zeit am Vollzug des Gerichtes beteiligt. Danach aber wurde die Beigabe der gesamten Königsherrschaft an DEN VATER vollzogen.
Beigabe oder Übergabe der Königsherrschaft an GOTT
Beigeben ist ein Wort welches der Bedeutung nach zwischen den beiden Polen Übergeben und Aufgeben steht. Die Übergabe des Sohnes erfolgt nicht ohne die Unterordnung des Sohnes, welche von GOTT aus geschieht, so dass die Aufgabe der Königsherrschaft auf der anderen Seite auch das Werk GOTTES ist. Allerdings stimmt der Sohn mit diesem Werk GOTTES sowohl von Herzen überein, als auch wirksam überein, so dass auch von der Übergabe von der Königsherrschaft im aktiven Sinn die Rede sein kann.
Ausblick
Im Blick auf den behandelten Text (1.Korinther 15,20-28) stellt sich zuletzt noch die Frage, was die Erfüllung aller Prophetie im ersten Jahrhundert nach Zeitrechnung für die nachfolgenden Generationen von Gläubigen bedeutet.
Nach meinem Verständnis ergibt sich nämlich aus dem Studium des NT, dass auch die Auferweckung der Toten in Christus und die Verwandlung der vollendeten und verherrlichten Gläubigen schon im ersten Jahrhundert, etwa um das Jahr 70 nach Zeitrechnung geschehen sein muss. Nun was die später vollendeten und verherrlichten Gläubigen betrifft, so werden auch sie sobald sie auf Erden die Augen schließen und entschlafen, die Verwandlung erfahren, so dass sie in den Zustand gelangen, in welchem GOTT alles in allen geworden ist.
Dies bedeutet, eigentlich dass jeder wahre und wiedergeborene Gläubige eine große Freiheit und Unabhängigkeit haben darf. Die Dinge, dieser Zeit und Welt, so bedrohlich und gefährlich sie auch sein mögen, sind letztlich kein Hindernis mehr nach dem Tod in die glückselige und herrliche Gegenwart GOTTES einzugehen, dahin wo GOTT das absolute tiefendimensionale Zentrum und der totale tiefendimensionale Mittelpunkt in jedem einzelnen verwandelten Gläubigen ist.
Dies bedeutet weiter, dass solange wie die Erde existiert und Menschen darauf leben, sie allesamt zu dem großen Fest der herrlichen und glückseligen Gegenwart GOTTES, welche die Innewohnung GOTTES einschließt eingeladen sind, auch wenn sie die Auferweckung von den Toten nicht mehr erfahren können.
Jedoch erfährt jeder vollendete und verherrlichte Gläubige, sobald er stirbt, dass er einen geistlichen Körper bekommt, der ihn in die Lage versetzt in dieser Dimension der Herrlichkeit und der himmlischen Wohnungen zu leben, dahin wo GOTT ALLES in allen und GOTT alles in allem IST.
Was ist mit dem unwirksam Machen, der Herrschaften, Autoritäten und Mächte?
Es ist dies eine Angelegenheit, bei welcher sämtliche Feinde, welche Einfluss auf die unsichtbare und himmlische Welt GOTTES haben und den Zugang der Gläubigen hindern unwirksam gemacht werden.
In SEINEM Plan hatte GOTT von Ewigkeit her beschlossen, dass sündige Menschen durch das Blut SEINES Sohnes versöhnt, und durch seinen guten heiligen Geist geheiligt und verherrlicht werden sollten, damit sie einst in seiner ewigen Herrlichkeit und seiner ewigen Gegenwart wohnen konnten. Allerdings gab es sowohl in der himmlischen Welt, als auch in der irdischen Welt, Herrschaften, Autoritäten und Mächte, welche diesem Ziele im Wege standen und die entmachtet werden mussten.
Richtet man den Blick auf das sichtbare Universum und den Planeten Erde, so findet sich, dass es nach wie vor noch viele Feinde gibt und von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, muss es so erscheinen, dass die Erfüllung noch aussteht.
Jedoch ist dieser Blick wohl nicht die Perspektive GOTTES und des Himmels. Denn GOTT ging es darum, die Hindernisse, welche den Eingang der Gläubigen in die himmlische Herrlichkeit hinderten und verhinderten unwirksam zu machen. Das Gericht über Jerusalem war denn auch nur die äußere und materielle Seite eines Geschehens, welches aus dem Unwirksammachen der Herrschaften, Autoritäten und Mächten bestand und daher viel größere Konsequenzen nach sich zog.
Nunmehr konnten die verherrlichten und vollendeten Glaubenden auferweckt, verwandelt und dann in die herrliche und wunderbare Gegenwart GOTTES gerückt werden. Nun erfüllte sich das Wort, dass GOTT ALLES in allen und in allem sein würde. Denn DER GOTT, welcher in aller Ewigkeit und absoluter Transzendenz AUSSERHALB ist, wurde nun auch zum GOTT INNERHALB der gesamten himmlischen Herrlichkeit und aller auferweckten und verwandelten Gläubigen.